Texte

 

Und

Und plötzlich riecht der Wind nach Salz, 
in leisem Hauch verweht der Sand 
wie alles, was ich je gekannt, 
im unentdeckten Dünenland 
und singt ein Lied dabei.

Und staunend wird mein Blick weit, als 
der Seewind Bilder malt aus Licht, 
der Strand vom Leben singt und spricht, 
Gesang sich mit sich selbst verflicht 
zur Endzeitträumerei.

   Und zeitlos wie im Flug verharrt die Welt, 
   steht still und schwebt und wartet, niemand hält 
   die Drehung auf, und doch muss es so sein:
   Die Erde schweigt, die Möwe lacht allein.

   Und lächelnd steigt Poseidon aus dem Meer, 
   erzählt vom reinen Grund der Tiefe, der 
   nicht Ursprung nur, doch Sinn und Ziel auch sei,
   entfernte Weisheit, ungeklärt und frei.

Und nie zerreißt der Faden, den er zieht,
Geschichte um Geschichte, Lied um Lied,
der Faden, den der Ozean bewahrt 
auf Wellenweise und nach Ankerart.

Und hoch schwingt er den Dreizack noch empor,
Gesang des Meeres grüßt, umkost mein Ohr,
Poseidon taucht, lässt Unfassbares hier, 
wie Sinn und Sein und Leben scheint es mir.
 
Zuletzt geändert:
2005 - 02 - 13