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Asphaltsommer

Sommerstraßen dampfen und kleben,
Füße, buntbemalt und staubig,
tasten sich weiter
über Steine, Scherben und Hitze.
Und es ist, als ob sie tanzten,
dort, wo eigentlich doch nur der Schatten lockt.

      Refr.: Asphaltsommer,
      schwebende Geister,
      eine Seele berührt mein Gesicht.
      Asphaltsommer,
      lebende Schatten -
      ich halte ganz still,
      lasse mich fühlen und glaube,
      ich fliege zur Sonne wie Ikarus.

Sommerstraßen treiben und schwimmen,
Inseln sind sie, fast romantisch,
Boote im Seewind
oder Schilfrohr, sanft teichumflossen.
Und wenn Sonnenblumen blühen,
leuchtet jede Sommerstraße sonnengelb.

   Höher, höher - wer denkt schon daran, wie oft Flügel
   nur durch Wachs zusammenhalten?
   Höher, höher - vielleicht verwandeln sie sich doch noch
   unterwegs in Adlerschwingen,
   die mich heim in meinen Sommer bringen.

Sommerstraßen enden, wo Weltall,
Erde und nachtschwarze Löcher
durch Zeiten springen.
Oder ob sie dort erst beginnen -
sie verraten keine Silbe
und erzählen doch den Hörenden die Welt.
 
Zuletzt geändert:
2005 - 02 - 13