Texte

 

Die Sternenfahrerin

Ich habe den blauen Planeten verlassen,
denn mein Fuß hat den Sand nicht mehr gefühlt.
Ich sah ihn noch rinnen, konnte ihn doch nicht fassen,
und das Meer hat die Muscheln weggespült
und ihre Perlen im Weltall versteckt.
Ich habe Salz und zugleich Blut geleckt.
Sagt mir, ob ich zurückkehren werde -
führt ein Weg durch die Leere zur Erde?

Ich sehe den blauen Planeten von ferne, 
weiß nicht, wann meine Kapsel hier verglüht. 
Ich suche den Mond, doch ich finde nur Sterne 
und ein Raumschiff, das kalte Funken sprüht. 
Und plötzlich weiß ich: Der Sand leuchtet bunt, 
die Perlen sinken auf den Meeresgrund. 
Sagt mir, wie kann ich den Heimweg finden? 
Kann die Erde im Weltall verschwinden?

Ich suche den blauen Planeten alleine,
finde nebliges Nichts in Raum und Zeit.
Perlen drehen sich, Sandkörner wiegen wie Steine,
doch zum Sammeln bin ich noch nicht bereit.
Ich suche weiter, durchleuchte das All
nach Staub und Urknall, nach Wellen und Schall.
Sagt mir, ob ich die Richtung verliere,
ohne Landekreuz langsam erfriere!

Erde, denke daran, dass ich hier 
suchend kreise, zu weit weg von dir. 
Lass mich endlich die Richtung neu sehen 
und das Weltall sich dann weiter drehen.
 
Zuletzt geändert:
2005 - 02 - 13