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Kennst du das Land?

Kennst du das Land, wo Milch und Honig fließen?
Ist dir bekannt, wie du den Weg erfährst?
Führt er durch Schränke, durch Spiegel,
durch Bilder, durch Kamine,
oder musst du gar durch Bahnsteigmauern geh'n?
Wirst du die Welten der Welt jemals kennen,
willst du die andere Seite je seh'n?
Siehst du das Leben dort jenseits der Nebel,
in denen du rückwärts gehen lernst?
Kennst du das Land, kennst du das Land?

Kennst du das Land, wo Kirschbäume nur blühen?
Hat deine Hand den Sand im Tal berührt?
Fliegst du mit Schirmen, mit Gänsen,
mit Teppichen, mit Besen,
oder reitest du gar Drachen durch die Nacht?
Was mag gescheh'n, wenn die Dämmerung flüstert,
die Sonne untergeht und leise lacht?
Der Himmel färbt sich, und wenn er erst bunt ist,
siehst du, was Schwarz bedeuten mag.
Kennst du das Land, kennst du das Land?

Kennst du das Land, in dem Gemälde altern,
siehst du gebannt, wie Schönheit sich bewahrt? 
Reist du mit Dieben, mit Hobbits, 
Artisten, Musketieren,
oder bist du gar im Hochland auf der Flucht? 
Weißt du, ob Wege die Weite noch finden, 
ahnst du die Brücke hoch über der Schlucht? 
Lässt du die Grenzen fern hinter dir liegen 
und siehst erstaunt manchmal zurück? 
Kennst du das Land, kennst du das Land?

      Du singst David Balfours Lied,
      du singst mit Josefine, und du singst mit Gasparino,
      und du singst, wann immer Solveig singt,
      und du singst, wann immer du nur singst.
 
Zuletzt geändert:
2005 - 02 - 13